Die Zeitnahme und Berechnung von Zeiten und somit von Ergebnissen besteht aus zwei Komponenten. Zunächst geht es um das Sammeln von Rohdaten, die einer Messstelle zugewiesen werden. Anschließend müssen Sie bestimmen, wie diese Rohdaten zur Berechnung von Zeiten verwendet werden sollen. Letzteres kann entweder im Rennverlauf oder in den speziellen Ergebnissen definiert werden.
Selbst wenn Sie lediglich eine Messstelle im Ziel haben, müssen Sie mindestens eine Zwischenzeit im Rennverlauf oder ein spezielles Ergebnis anlegen, auf dessen Basis die Zielzeit berechnet werden kann.
Die Entscheidung, ob Sie den Rennverlauf oder spezielle Ergebnisse verwenden, hängt in erster Linie von der Komplexität der Veranstaltung ab. Beide Arten können aber auch kombiniert werden, wie bspw. in der Biathlon-Vorlage.
Sowohl der Rennverlauf als aucch die speziellen Ergebnisse beziehen sich auf T0, was der offiziellen Startzeit entspricht. Hierauf wird im Abschnitt zur Zeitnahme beim Event detaillierter eingegangen.
Üblicherweise gibt es zwei grundlegende Möglichkeiten, Zielzeiten zu berechnen. Es wird zwischen Brutto- und Nettozeiten unterschieden. Unabhängig davon, welche Zeit für die Platzierungen verwendet werden soll, können Sie beide Zeiten auf Ausgabe-Listen anzeigen.
Brutto - Zeiten werden als Differenz der Zielzeit und der offiziellen Startzeit berechnet
Netto - Zeiten werden basierend auf der individuellen Startzeit, d.h. wenn der Teilnehmer die Startlinie überlaufen hat, berechnet.
Zwischenzeiten aus dem Rennverlauf und spezielle Ergebnisse werden immer dynamisch berechnet, so dass Sie auch im laufenden Prozess Änderungen vornehmen können. Bei vorliegenden Rohdaten werden sämtliche Zeiten bei Änderungen automatisch neu berechnet.
Messstellen
Eine Messstelle ist ein Ort, an dem Zeiten erfasst werden. Alle Rohdaten von einem Zeitmesssystem werden dieser Messstelle zugeordnet.
Bei einfachen Veranstaltungen mit einer gemeinsamen Start-/Ziellinie benötigen Sie nur eine Messstelle. Für komplexere Veranstaltungen mit mehreren Messstellen müssen Sie diese entsprechend anlegen.
Wir empfehlen, Messstellen in Großbuchstaben zu schreiben, um diese direkt von Ergebnissen unterscheiden zu können. Zudem sollte der Ort oder die Distanz im Namen vorkommen, statt einers generischen Namens wie z.B. Split1.
Rennverlauf
Der Rennverlauf ist die einfachste Methode zur Berechnung von Zeiten und sollte immer verwendet werden, wenn alle Teilnehmer im selben Wettbewerb eine feste Strecke mit einem klar definierten Ziel absolvieren.
Der Rennverlauf wird für jeden Wettbewerb separat angelegt. Sie können auch je Wettbewerb den Wertungsmodus bestimmen, also ob das Rennen nach Brutto oder Netto gewertet werden soll.
Für jede erwartete Detektion eines Teilnehmers erstellen Sie dann eine Zwischenzeit. Wird eine Messstelle mehrmals überlaufen, legen Sie entsprechend mehrere Zeilen an.
In einem einfachen Setup könnte der Rennverlauf aus einer Zwischenzeit, dem Ziel, mit einer minimalen Rennzeit bestehen.
Vergeben Sie jeder Zwischenzeit einen klaren Namen und wählen Sie die dazugehörige Messstelle aus. Geben Sie nun noch minimale und maximale Werte für jede Zwischenzeit an. Basierend auf diesen Werten wird geprüft, ob eine Detektion zu dieser Zwischenzeit passt oder nicht.
Wenn Sie die Teilnehmer am Start erfassen, wählen Sie als Sportart Dies ist der Start (letzte Detektion). Die letzte Zwischenzeit mit diesem Typ wird für die Berechnung der Nettozeit herangezogen.
Nachfolgend finden Sie Erklärungen zum Rennverlauf in zwei Vorlagen. Für komplexere Veranstaltungen lesen Sie den ausführlichen Artikel zum Rennverlauf.
Normale Veranstaltung
In der Vorlage Normale Veranstaltung sind lediglich Zwischenzeiten für Start und Ziel angelegt. Prüfen Sie die Werte für das Start- und Zielfenster und passen diese bei Bedarf an.
Standardmäßig ist das Startfenster zwei Minuten ab dem Startschuss, d.h. ab T0. Das bedeutet, alle Detektionen innerhalb von zwei Minuten nach T0 werden als Startdetektion gewertet.
Die Zielzeit hat ein Minimum von zwei Minuten, d.h. jede Detektion nach zwei Minuten wird von der Software als Zielzeit interpretiert.
Große Veranstaltung mit Start+Splits+Ziel
Im Rennverlauf der großen Veranstaltung wird für die minimalen und maximalen Werte die Pace als Referenz verwendet. Wir empfehlen diesen Ansatz, wenn die Entfernung der Zwischenzeiten bekannt sind, da Sie in diesem Fall keine absoluten Zeiten berechnen müssen. Die Start-Zwischenzeit ist analog zur normalen Veranstaltung definiert.
(Halbmarathon)
Beachten Sie, dass die Werte für die Pace bei Straßenläufen erwartete Werte darstellen. Für Trail- oder Stadionläufe sollten Sie die Werte anpassen. Beachten Sie auch, dass die Distanzen korrekt angegeben sind. Insbesondere bei kurzen Abständen kann die tatsächliche Pace ansonsten stark abweichen.
Spezielle Ergebnisse
Die speziellen Ergebnisse werden bei komplexeren Anforderungen der Ergebnisberechnung oder für sonstige Berechnungen verwendet. Für Rundenrennen bieten die speziellen Ergebnisse einige Sonderfunktionen wie bspw. die minimale Rundenzeit oder die Möglichkeit, Rundenzeiten automatisch berechnen zu lassen, u. v. m.
Spezielle Ergebnisse werden grundsätzlich für alle Teilnehmer aller Wettbewerbe berechnet. Allerdings gibt es einige wettbewerbsspezifische Einstellungen, wie die minimale Rundenzeit, die Anzahl Runden oder bei erweiterten Rohdatenregeln.
Die automatischen Rundenberechnungen können nur geladen werden, wenn mindestens ein Wettbewerb über mindestens eine Runde geht.
Vergeben Sie jedem Ergebnis eine numerische ID und einen eindeutigen Namen. Ein Ergebnis kann dann entweder die Berechnung aus Rohdaten sein - hierfür wird über die Messstelle auf die Rohdaten zurückgegriffen und die entsprechende Zeit berechnet. Wird keine Messstelle ausgewählt, können Sie beliebige Berechnungen vornehmen, indem Sie die entsprechende Berechnungsformel in das Berechnungsfeld schreiben. Hierbei können Sie sich auch auf andere Ergebnisse beziehen oder beliebige Formeln erstellen.
Vorlage Rundenrennen (variable Anzahl Runden)
Geben Sie beim Erstellen der Datei die maximale Anzahl Runden der Veranstaltung an. Gehen die Wettbewerbe über unterschiedlich viele Runden, passen Sie die Anzahl Runden je Wettbewerb in den speziellen Ergebnissen an. Passen Sie zudem die minimale Rundenzeit an. Beachten Sie, dass Detektionen zwischen T0 und T0+min. Rundenzeit als Startdetektion gewertet werden.
Das erste Ergebnis verwendet die Rohdaten-Regel NACH LETZTE RUNDE, die die Zeit nach der letzten Runde und somit die Gesamtzeit des Teilnehmers angibt. Gleichzeitig wird hierdurch auch jeder Teilnehmer mit mind. einer absolvierten Runde mit einer Platzierung in Live- und finalen Ergebnislisten geführt. Wenn Sie lediglich Finisher listen möchten, die alle Runden absolviert haben, können Sie die Berechnung auf ZIEL (Detektion nach letzter Runde) ändern.
Weitere Ergebnisse werden für die schnellste, die durchschnittliche, die langsamste sowie die letzte Rundenzeit und die Anzahl Runden angelegt.
Wird bei der Erstellung der Datei die maximale Anzahl Runden auf 100 oder weniger gesetzt, werden entsprechend Ergebnisse für jede Runde (RundeX) und die Zeit nach jeder Runde (NachRundeX) angelegt. Erstellen Sie eine Veranstaltung mit mehr als 100 Runden, werden die einzelnen Rundendaten nicht als spezielle Ergebnisse angelegt, sondern direkt in Ausgabelisten abgerufen.
Vorlage Biathlon (Einzel)
Die Biathlon-Vorlage ist besonders, da Sie den Rennverlauf mit den speziellen Ergebnissen verknüpft. In den speziellen Ergebnissen werden die Strafpunkte aus dem Schießen hinterlegt. Diese werden dann aufsummiert, in Strafminuten umgerechnet, auf die Zielzeit aus dem Rennverlauf addiert, wodurch die Gesamtzeit ermittelt wird.
Wird ein Ergebnis ohne Messstelle und ohne Berechnung angelegt, kann im Teilnehmerdatensatz direkt ein numerischer Wert dafür angegeben werden. In diesem Fall gibt es vier Ergebnisse für das Schießen, in die jeweils die Strafpunkte in Minuten angegeben wird.
Das Ergebnis in ID10 (Penalty) berechnet die Summe der Strafminuten und multipliziert diese dann mit 60 für die Umrechnung in Strafsekunden - dies wird für die weitere Berechnung der Gesamtzeit benötigt. Im Ergebnis ID 1 werden dann die Zielzeit aus dem Rennverlauf [Ziel.Dezimal] und die Strafsekunden addiert. Dieses Ergebnis wird in den Wettbewerbseinstellungen als Zielergebnis und somit für die finale Platzierung und die Ergebnislisten verwendet.
Chip File (Transponder-Zuweisung)
RACE RESULT 12 muss eingehende Rohdaten immer einem Teilnehmer zuordnen.
Wenn Sie Startnummern-Transponder verwenden, bei denen die Startnummer kodiert ist, oder wenn Sie Startnummern mit Transpondern bei RACE RESULT bestellt haben, müssen Sie keine zusätzlichen Schritte unternehmen. In diesem Fall wird RACE RESULT 12 jeden Transponder automatisch der entsprechenden Startnummer zuordnen.
Wenn Sie Transponder mit einem alphanumerischen Code verwenden, wie z.B. Aktiv-Transponder oder HuTags, dann müssen Sie ein Chip File erstellen, um jeden Transponder entsprechend zuzuordnen.
Dies ist eine einfache Liste, die einen Chip- (Transponder-) Code einer Startnummer zuordnet. Sie können diese Liste in einer Excel- oder CSV-Datei vorbereiten, die importiert werden kann.
Wenn Sie numerische Startnummern-Transponder verwenden und die Startnummer NICHT mit der Transpondernummer übereinstimmt, müssen Sie möglicherweise die Chip File Einstellungen ändern.